Henry und die Rheinbuddies: Abenteuer im Alltag trotz ADHS – Alltagsbegleitung nicht nur für Senioren
- Tatjana Nikolic 
- 4. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Dez. 2024

Henry steht mit seiner Integrationsbegleiterin Sandra und seinem viel zu großen Tornister geschulter vor der Schule und kann es kaum abwarten, in mein Auto zu steigen. Heute steht eine besondere Aktivität der Alltagsbegleitung an: Wir fahren mit meinem Mini durch die Waschstraße – ein Highlight für Henry!
Henry ist ein neunjähriger Wirbelwind mit strubbeligen, braunen Haaren und Augen, die vor Neugier förmlich leuchten. Kein Abenteuer ist ihm zu groß, keine Frage zu klein. Sein Geist springt schneller von einem Gedanken zum nächsten, als er selbst über den Schulhof rennen kann. Doch hinter dieser Rastlosigkeit verbirgt sich ein Herz voller Wärme und der tiefe Wunsch, in seiner chaotischen Welt verstanden zu werden.
Henry hat ADHS. Diese neurologische Entwicklungsstörung erschwert es ihm, sich länger auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Seine Gedanken springen schnell von einem Thema zum nächsten und häufig fällt es ihm schwer, seine Impulse zu kontrollieren. In solchen Momenten sagt er selbst, dass die "Mäuse in seinem Bauch" wieder wach sind.
Wusstest du schon, dass in Deutschland etwa 1,2 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 17 Jahren von ADHS betroffen sind. Die Diagnose wird bei Jungen etwa viermal häufiger gestellt als bei Mädchen.
Vor zwei Jahren kamen Henrys Eltern auf mich zu und baten um Unterstützung im Alltag. Sie merkten, dass Henrys jüngere Schwester Emma vor allem dann zu kurz kam, wenn Henrys lebhafte Energie die gesamte Aufmerksamkeit der Eltern forderte. Um auch Emma gerecht zu werden und den Familienalltag harmonischer zu gestalten, hole ich Henry jeden Freitag von der Schule ab und gemeinsam gehen wir auf Entdeckungsreisen. Während wir Abenteuer erleben, bleibt den Eltern wertvolle Zeit sich ohne Ablenkung um Emma zu kümmern.
Ihr fragt euch, welche Abenteuer wir erleben? Hier sind Henrys Top 5 Aktivitäten der Alltagsbegleitung:
- Autowaschstraße: Unangefochten auf Platz 1. 
- Tiere füttern in der Arche Noah in Lörick 
- Abenteuerspielplatz in Oberkassel 
- Weihnachtsmarkt an den Böhler Werken und die Wellenreiter im Rheincliff 
- Drachensteigen am Rhein 
...und ein Abstecher an den Rhein gehört immer zu unserem Standardprogramm.
Weil der Rhein eine große Rolle in unseren Aktivitäten spielt, haben wir uns den Teamnamen "Düsseldorfer Rheinbuddies" gegeben.
Am Freitag ist es wieder soweit. Mal schauen, was wir diesmal entdecken und erleben. Nicht nur Henry freut sich auf die Zeit mit seinem Rheinbuddy.
Henrys Geschichte zeigt eindrucksvoll, dass Alltagsbegleitung und Alltagsunterstützung nicht nur ein Konzept für Senioren ist, sondern eine vielseitige und wertvolle Unterstützung, die sich für alle Generationen eignet.
Ich liebe diesen Facettenreichtum der Alltagsbegleitung und ich liebe die Freitage mit meinem Rheinbuddy!

Es ist wirklich berührend zu lesen, wie Henry mit seinen 'Mäusen im Bauch' den Alltag meistert und wie wichtig eine individuelle Alltagsbegleitung für ihn ist. Ihre Beobachtung, dass sein Geist schneller von einem Gedanken zum nächsten springt, als er über den Schulhof rennen kann, beschreibt die innere Welt vieler Kinder mit ADHS sehr treffend. Das erfordert ein tiefes Verständnis und kreative Ansätze, wie Sie sie mit der Waschstraße zeigen. Oftmals gehen solche neurologischen Entwicklungsstörungen Hand in Hand oder zeigen ähnliche Verhaltensweisen, was die genaue Diagnose und die darauf abgestimmte Unterstützung besonders herausfordernd macht. Für Eltern und Betreuer, die sich umfassender über verschiedene Aspekte neurodivergenter Entwicklungen informieren möchten, gibt es beispielsweise wertvolle Ressourcen zur Einschätzung von Autismus-Spektrum-Störungen.
Die Beschreibung von Henrys „Mäusen im Bauch“, wenn er seine Impulse nicht kontrollieren kann, ist so treffend und rührend zugleich. Es unterstreicht, wie wichtig es ist, die innere Welt von Kindern mit ADHS zu verstehen, anstatt nur die äußeren Symptome zu sehen. Ihre Perspektive zu erkennen, ist der Schlüssel zu einer effektiven Begleitung. Gerade bei neurologischen Entwicklungsstörungen kann es für Außenstehende jedoch eine Herausforderung sein, sich wirklich in diese einzigartige Erlebniswelt hineinzuversetzen. Dabei kann es enorm hilfreich sein, sich mit den Grundlagen und der Entwicklung von Empathie auseinanderzusetzen, um Brücken des Verständnisses zu bauen.
Ich bin sehr beeindruckt von diesem Beitrag. Die Qualität und die Empathie, die darin zum Ausdruck kommen, sind bemerkenswert. Die Diskussion über die körperlichen Symptome von Angst fand ich besonders wichtig, da diese oft fehlinterpretiert werden. Eine Bewertung des eigenen Angstlevels mithilfe eines Online-Tests kann ein Akt der Selbstfürsorge sein. Es ist der erste Schritt, um die Kontrolle zurückzugewinnen und Wege aus der Angstspirale zu finden.
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